Osteoporose ist heute ein weltweites Problem und auch in Asien ist die Tendenz stark steigend. Asien ist mit rund 44 Millionen Quadratkilometern der flächenmäßig größte Erdteil. In den 47 international anerkannten Staaten leben über 4 Milliarden Menschen – mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Durch die ansteigende Lebenserwartung der Bevölkerung wird Osteoporose – eine Erkrankung des Alters – zunehmend zu einem großen Problem Asiens. Besonders alarmierend sind die ausgesprochen kalziumarme Ernährung und der knochenungesunde Lebensstil vieler junger Asiaten.

Älter werdende Bevölkerung

In Asien erreichten in der Vergangenheit lediglich 7% der Bevölkerung das 65. Lebensjahr. Mit zunehmender Lebenserwartung steigt auch die Zahl der Osteoporose-PatientInnen in Asien. So nähern sich die Inzidenzraten für Schenkelhalsfrakturen in Hong Kong und Singapur westlichen Werten immer weiter an. Die Welt-Gesundheits-Organisation prognostiziert für 2050 mehr als 50% aller weltweiten osteoporotisch-bedingten Schenkelhalsfrakturen in Asien.

Deutlich zu niedrige Kalziumzufuhr

Für asiatische Kinder und Jugendliche liegt die empfohlene tägliche Kalziumzufuhr bei 800 mg bzw. 1000 mg. In China werden allerdings durchschnittlich nur 272 mg bzw. 342 mg erreicht, was starke negative Auswirkungen auf die „peak bone mass“ (= höchste Knochendichte) zur Folge hat. Diese erreichen wir mit ca. 30 Jahren und sie gilt als wichtige Determinante des Osteoporose-Risikos im späteren Leben. Die Ursachen liegen in der Ernährungsweise: Wenig Milchprodukte und gleichzeitig sinkender Konsum einheimischer Lebensmittel (z.B. Soja), die gut verfügbares Kalzium enthalten.

Lebensstil-Änderung

Die körperliche Aktivität von asiatischen Kindern und Jugendlichen ist stark zurückgegangen. Nur 8% der Kinder üben eine Sportart außerhalb der Schule aus und nur noch ca. 20% werden in den Haushalt mit einbezogen.

Stadt-Land-Gefälle

Die Landbevölkerung ist von dieser Entwicklung noch weniger betroffen, da die Ernährung dort eher noch traditionell ist. Außerdem ist Nikotin- und Alkoholkonsum weniger verbreitet und die körperliche Aktivität höher. Aber auch am Land wird Osteoporose immer häufiger – bei gleichzeitig schlechterer medizinischer Versorgung.