Osteoporose rund um die Welt: Afrika

Mit Afrika sind wir nun am Ende unserer „Osteoporose rund um die Welt“-Reihe angelangt. Mit einer exponentiell älter werdenden Bevölkerung steigt auch hier das Osteoporose-Risiko immer weiter an. Trotzdem bleibt Osteoporose in afrikanischen Ländern meist unerkannt. Es gibt keine Referenz- und Vergleichswerte und von politischer Seite wird der Erkrankung kaum Aufmerksamkeit geschenkt.

Osteoporose in Afrika

In Afrika leben 1,3 Milliarden Menschen in 55 Ländern auf einer Gesamtfläche von 30 Millionen Quadratkilometern. Damit ist Afrika nach Ausdehnung und Bevölkerung der zweitgrößte Kontinent nach Asian.

Da bisher nur sehr wenige Osteoporose-Studien in Afrika durchgeführt wurden, gibt es leider keine verlässlichen Zahlen. Allerdings ist klar erkennbar, dass Osteoporose-Fälle in Afrika immer häufiger werden. Eine groß angelegte Studie zeigt, dass neben wichtigen Korrelations-Faktoren wie Alter, Ernährung, Lebensstil und pro-Kopf-Einkommen vor allem in Afrika auch starke und interessante Zusammenhänge mit Laktose-(In)Toleranz erkennbar sind.

Laktose-(In)Toleranz

In Nigeria und Kamerun sind mehr als 90% der Bevölkerung Laktose-intolerant, weshalb hier entsprechend wenig Milch-Wirtschaft betrieben wird. Vergleichsweise gibt es hier aber viel weniger Osteoporose-Fälle als beispielsweise in Südafrika oder Kenia, wo ähnlich viel Milch vertragen und konsumiert wird wie in Europa.

Osteoporotische Hüft-Frakturen pro 100.000 Einwohner:

West-Afrika

Ost- und Südafrika

Norwegen (Vergleich)

3

243

532

Der Unterschied zwischen Europa und Afrika lässt sich durch die durchschnittlich ältere Bevölkerung in Europa und durch den aktiveren Lebensstil der Afrikaner erklären. Sie bewegen sich mehr und nehmen durch die Sonne mehr Vitamin D auf, was wichtig ist, damit Kalzium zu unseren Knochen transportiert werden kann.

Interessant ist vor allem der Unterschied zwischen West- und Ostafrika. Hier gibt es ähnliche Lebenserwartung und sozio-ökonomische Umstände. Forscher der Studie erklären diesen Unterschied durch die evolutionsbedingten Veränderungen im Körper, die mit Laktose-Intoleranz einhergehen. Um sich an die niedrigere Kalzium-Aufnahme durch das Wegbleiben von Milchprodukten anzupassen, wird Kalzium viel langsamer abgebaut und verstoffwechselt. Demnach sollen Laktose-intolerante Menschen also generell weniger Kalzium für eine hohe Knochendichte benötigen als Laktose-tolerante Menschen. Wir sind schon gespannt auf weitere Studien zu diesem interessanten Thema.

Übrigens: Der Großteil der Weltbevölkerung (65%) ist Laktose-intolerant. In Europa vertragen aber über 90% der Bevölkerung Laktose, weshalb vor allem hier bei uns viel Kalzium aufgenommen werden sollte.

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