Knochenstarke Bewegungs-Tipps Unser Knochen ist ein lebendes Gewebe. Das bedeutet, er ist im Laufe unseres Lebens einem ständigen Auf- und
VORBEUGUNG
Genießen Sie Ihr Leben - fit und aktiv!
Wie Vorbeugen
Die Säulen einer sinnvollen Osteoporose Prävention sind eine kalziumreiche Ernährung sowie ausreichend Bewegung.
Die Sturzprävention ist ebenso eine der Therapiesäulen bei Osteoporose, wird aber auch als vorbeugende Maßnahme empfohlen.
Wann Vorbeugen
Mit einer Osteoporose Prävention sollte man möglichst früh - am Besten schon in der Kindheit - beginnen. Wir bauen unsere Knochenmasse bis zum 25. Lebensjahr auf und von diesem Volumen zehren wir dann unser ganzes Leben lang.
Allerdings gilt hier: Besser spät, als gar nicht!
ERNÄHRUNG
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Osteoporose und Ernährung
Die Rolle der knochengesunden Ernährung bei der Vorbeugung, Behandlung und Therapie von Osteoporose ist durch viele Studien eindeutig belegt.
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Kalzium
Durch lebenslange gesunde Ernährung mit ausreichender Kaliumzufuhr kann ein gesunder, kräftiger Knochen aufgebaut und erhalten werden.
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Vitamin D
Um Kalzium auch gut verwerten zu können, braucht der Körper ausreichend Vitamin D. Dieses wird hauptsächlich bei Sonneneinstrahlung auf die Haut von Körper selbst gebildet.
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Richtwerte
Die empfohlene tägliche Zufuhr von Kalzium beträgt für Erwachsene laut DACH-Verband 1000mg mit einer Obergrenze von 2500mg. Die Empfehlung für Vitamin D liegt bei Erwachsenen zwischen 400 und 800 Einheiten pro Tag.
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Ergänzungsmittel
Man sollte versuchen, möglichst viel Kalzium durch die Ernährung und Vitamin D durch die Sonne aufzunehmen. Kalzium- und Vitamin D-Ergänzungen sollten auf 500-600 mg bzw. Einheiten pro Tag begrenzt werden.
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Proteine und Spurenelemente
Für einen gesunden Organismus ist es auch wichtig, dass neben Kalzium und Vitamin D auch genügend Proteine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf dem Speiseplan stehen.
Kalzium
Kalzium Informationen
Ein gesunder Knochen befindet sich in einem ständigen Auf- und Abbau. Sowohl Größe, Umfang als auch Dichte verändern sich während des Lebens. Schon die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit spielt eine wichtige Rolle. Die entscheidenden Jahre für den Knochenaufbau sind die der Kindheit und Jugend. In dieser Zeit können Knochenpuffer für das späte Erwachsenenalter aufgebaut werden. Mit ca. 25 Jahren ist die maximale Knochendichte erreicht und bleibt (bei einem gesunden Menschen) bis zum 50. Lebensjahr konstant erhalten. Danach beginnt auch bei einem gesunden Menschen ein kontinuierlicher Abbau der Knochenmasse.
Als Richtwert für die tägliche Kalziumzufuhr werden 700 mg bis 1.300 mg Kalzium empfohlen.
Lebensjahr | mg/Tag |
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Schwangerschaft – Stillzeit | 1.000 – 1.300 |
1. – 8. | 700 – 1.000 |
9. -18. | 1.300 |
19. – 25. | 1.000 |
26. – 50. | 1.000 |
ab 51. | 1.200 |
Je früher wir in unsere Knochen investieren, desto geringer ist das Osteoporoserisiko für das spätere Leben.
Kalzium ist nicht nur Baustoff für unsere Knochen, es ist verantwortlich für wichtige Körperfunktionen
Der wichtigste Bestandteil unserer Knochen ist Kalzium. Im Skelett eines Erwachsenen sind zwischen 1 und 1,5 kg Kalzium gespeichert.
Der Kalziumspiegel in unserem Blut muss konstant gehalten werden, da unser Körper täglich Kalzium benötigt, seine Funktionen aufrecht zu erhalten.
So funktionieren ohne Kalzium weder Nerven noch Muskeln, unser Herz würde nicht regelmäßig schlagen und unser Blut könnte bei Verletzungen nicht gerinnen.
Fehlt Kalzium im Blut, beginnt der Körper auf seine Reserven im Skelett zurückzugreifen. Eine ausreichende Kalziumzufuhr ist also für einen gesunden Knochenbau absolut unverzichtbar. Eine ungenügende Kalziumaufnahme kann den Aufbau der Knochenmasse bremsen und so den natürlichen, altersabhängigen Knochenverlust verstärken.
Über die Ernährung können wir die Kalziumdepots unserer Knochen täglich auffüllen und den täglichen Kalziumverlust durch Stuhl-, Harn- und Schweißausscheidung ausgleichen.
Kalzium-Quellen
Studien zeigen, dass wir Österreicher im Durchschnitt pro Tag nur 550 mg Kalzium durch die Nahrung aufnehmen!
Unsere falschen Ess- und Lebensgewohnheiten verhindern bereits im Kindesalter einen gesunden Knochenaufbau.Gerade deshalb ist es so wichtig frühzeitig auf eine knochengesunde Ernährung zu achten.
Mit folgenden Nahrungsmitteln können Sie Ihren täglichen Kalziumbedarf gut abdecken:
- Milchprodukte (Joghurt, Käse)
- Sojaprodukte (mit Kalzium angereichert) und Hülsenfrüchte
- Pseudogetreide (z.B. Quinoa, Amaranth)
- Grüne Gemüse (z. B. Broccoli, Okraschoten, Lauch, Fenchel, Sellerie, Kohl)
- Samen und Nüsse (z. B. Sesam, Chiasamen, Mohn, Para- und Haselnüsse)
- Kräuter (z.B. Petersilie, Dille)
- Mineralwasser (achten Sie auf die Inhaltsstoffe)
Achten Sie auf diese Kalziumräuber:
- Oxalsäure (in Spinat, Mangold, Rhabarber, Tomaten, Kakao und Schokolade)
- Ballaststoffe (Phytinsäure – in der Außenhaut des Korns)
- Phosphate (in Fleisch, Wurst, Schmelzkäse, E-Zusatzstoffen)
- Koffein
- erhöhte Salz- und Eiweißzufuhr
Durchschnittlich 30 Prozent des mit der Nahrung zugeführten Kalziums werden vom Körper aufgenommen. Die Höhe der Aufnahme variiert und ist abhängig von Faktoren wie der Nahrungszusammensetzung, der Tageszeit und der eigenen Lebensphase.
Gute Kalziumquellen sind unter anderem Milchprodukte. Sie helfen uns, den täglichen Kalziumbedarf, den wir haben, gut abzudecken.
Wenn Milch nicht gut vertragen wird oder aus anderen Gründen nicht konsumiert wird, können aber selbstverständlich auch pflanzliche Lebensmittel als gute Mineralstoff-, Vitamin- und Kalziumlieferanten dienen. Zum Beispiel sind Grünkohl, frischer Tofu sowie Mohn u.v.m. ebenfalls eine gute Alternative zu nicht veganen Kalziumlieferanten.
Ein weiterer guter Kalziumlieferant ist Mineralwasser. Bei der großen Auswahl der Produkte sollte ein Wasser bevorzugt werden, das mindestens 400 mg Kalzium pro Liter enthält und möglichst weniger als 200 mg Natrium.
Immer mehr an Bedeutung bei der Kalziumversorgung, aber auch bei der Aufnahme von anderen, für unseren Organismus wichtigen Mikronährstoffen, gewinnen die sogenannten Pseudogetreide. Quinoa und Amaranth sind z.B. sehr gute Kalziumlieferanten, ebenso wie Nüsse und Samen.
Chiasamen und Mohn, Sesam, Hasel- und Paranüsse ect. sind nicht nur schmackhaft, sondern auch gute Mineralstoff- und Vitaminlieferanten und sollten deshalb am Speiseplan nicht fehlen und regelmäßig genossen werden.
Ebenso wichtig ist es, täglich Gemüse (z.B. Brokkoli, Brennessel, Grühnkohl, Fenchel,…) zu sich zu nehmen, um den Kalzium-, Mineralstoff und Vitaminhaushalt auszubalancieren.
Einen hohen Kalziumgehalt weisen auch verschiedene Küchenkräuter wie Petersilie und Dill auf. Ein regelmäßiger Einsatz dieser Kräuter kann Ihnen auch dabei helfen, ihren Kochsalzkonsum zu reduzieren, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken und sich mit Mikronährstoffen gut zu versorgen.
Zu einer gesunden und ausgeglichenen Ernährung gehören auch Vitamine und Spurenelemente:
Vitamin K (grünes Blattgemüse, Spinat, Leber, getrocknete Pflaumen…), Magnesium (Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch,…), Zink (rotes Fleisch, Geflügel, Hülsenfrüchte,…) und Carotinoide (Vitamin A Vorstufe) wirken sich ebenfalls positiv auf unsere (Knochen)Gesundheit aus und dürfen am Speiseplan nicht fehlen.
Eine optimale Kalziumversorgung erreicht man, wenn die zugeführte Kalziummenge über den Tag verteilt wird, also z.B. in Form von mehreren kleinen kalziumreichen Mahlzeiten. Aufgrund der kalziumbindenden Eigenschaften des Phosphats sollte die Nahrung mehr Kalzium als Phosphat enthalten.
Milchprodukte
Milchprodukte sind die beste Kalziumquelle für den Großteil der Bevölkerung in Österreich. Die Bioverfügbarkeit des Kalziums ist hier besonders hoch, das heißt wir können einen höheren Prozentsatz des Kalziums aus Milchprodukten aufnehmen als z.B. aus Gemüse.
Da es aber kaum ein Lebensmittel gibt, an dem sich die Geister so sehr scheiden wie an der Milch, haben wir eine EXPERTIN zum Thema „Milchprodukte oder keine Milchprodukte“ befragt.
Lesen Sie hier das INTERVIEW mit Prof.in Wallner-Liebermann in ungekürzter Form:
F: Sind Milchprodukte wirklich sinnvoll in der Osteoporoseprävention oder schade ich mir damit?
A: Eine physiologische Kalziumaufnahme über die Nahrung ist entscheidend für die Gesundheit von Knochen und Zähnen. Darüber hinaus ist Kalzium auch ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung und für die Funktion jeder Körperzelle.
F: Milch, Joghurt oder Käse. Was macht mehr Sinn?
A: Als bester Kalziumlieferant gilt in unseren Breiten die Lebensmittelgruppe Milchprodukte (mit Ausnahme von Topfen). Joghurt enthält etwa 120 mg/100g, Käse 400-900 mg/100g.
F: Wie sieht es mit dem Kalzium aus Gemüse wie z. B. Broccoli aus. Ist das eine gute Alternative zu Milchprodukten?
A: Bei Gemüse kann der Kalziumanteil wie bei Brokkoli, Kohlarten und Ruccola mit >80mg/100g auch entscheidend für die Versorgung sein. Auch Mineralwässer können einen signifikanten Beitrag geben (v.a. kalziumreiche Mineralwässer mit mehr als 150mg/1l (siehe Etikett). Auch einige Nüsse wie Haselnüsse und Paranüsse sind mit >100mg/100g reich an Calcium. Am idealsten ergibt sich also eine Mischkost.
F: Wie kann ich mich knochengesund ernähren wenn ich unter Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) leide?
A: Personen mit Laktoseintoleranz vertragen meist bestimmte Milchprodukte wie Joghurt und gereiften Käse, z.B. Hart- und Schnittkäse wie Emmentaler, Parmesan oder Gouda. In diesen Lebensmitteln ist die Laktose teilweise abgebaut. Wichtig ist dabei die Verteilung auf kleine Portionen über den Tag. Grundsätzlich kann im Darm mehr Kalzium aufgenommen werden, wenn die Kalziumzufuhr auf mehrere, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt und nicht in einmaligen zu großen Mengen gegessen wird.
Verzichtet man ganz auf Milchprodukte dann ist die Lebensmittelauswahl sehr wichtig: dann stehen kalziumreiche Gemüsearten und Mineralwasser an erster Stelle.
F: Man liest oft vom Risiko der Übersäuerung durch den Genuss von Milchprodukten und die dadurch ausgelösten negativen Auswirkungen auf den Knochen. Würden Sie unseren Lesern erklären, was es damit auf sich hat?
A: Täglich gelangt eine Vielzahl von Substanzen in unser Blut, die den pH-Wert des Blutes kurzfristig verändern können. Dies betrifft anfallende Säuren aus dem Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. Unser Körper verfügt über verschiedene Puffersysteme, um einer Veränderung des pH-Wertes entgegenzuwirken. Der bedeutendste Puffer ist hier v.a. das Bikarbonat-Kohlensäure-System.
Milchprodukte sind nicht nur reich an Kalzium, sondern auch an essentiellen Aminosäuren (Eiweißbausteinen). Wie bei allen Lebensmittelgruppen, gilt auch hier nicht unter und keinesfalls über der Empfehlung (der Fachgesellschaften) zu agieren:
Konsumieren Sie täglich 3 Portionen Milchprodukte. Bevorzugen Sie fettarme Varianten. Eine Portion entspricht: Joghurt (180 – 250 g), Hüttenkäse (200 g), Käse (50 – 60 g). Am besten sind 2 Portionen „weiß“ (z.B. Joghurt, Buttermilch, Hüttenkäse) und 1 Portion „gelb“ (Käse).
Damit erreichen Sie die Zufuhrempfehlung für Kalzium und rund ein Drittel des täglichen Eiweißbedarfs.
Vielen Dank für das Gespräch!
ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN FAKTEN ZUR MILCH
Wichtig ist die Verteilung auf kleine Portionen über den ganzen Tag.
Grundsätzlich kann über den Darm nämlich mehr Kalzium aufgenommen werden, wenn die Kalziumzufuhr auf mehrere kleine Portionen aufgeteilt und nicht in einer einmaligen großen Menge aufgenommen wird.
MERKE:
- Konsumieren Sie täglich 3 Portionen* Milchprodukte
- Bevorzugen Sie fettarme Varianten
- täglich 2 Portionen „weiß“ (z.B. Joghurt…), 1 Portion „gelb“ (Käse)
*eine Portion entspricht: 180 – 250 g Joghurt, 200 g Hüttenkäse, 50 – 60 g Käse
LACTOSEINTOLERANZ
Bei uns in Mitteleuropa sind ca. 10 bis 15 % der Bevölkerung von einer Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) betroffen.
In manchen Gegenden der Welt (z.B. Ostasien) leiden bis zu 90% der Bevölkerung genetisch bedingt an Laktoseintoleranz. Deshalb wird in diesen Ländern generell das Meiden von unvergorenen Milchprodukten empfohlen.
Treten bei Konsum unvergorener Milchprodukte weicher Stuhl, Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen oder Unwohlsein auf, so besteht ein Verdacht auf Lactoseintoleranz. Ein Test beim Arzt kann Ihnen hier Klarheit verschaffen.
Betroffene müssen unvergorene Milchprodukte meiden. Sie können meistens jedoch vergorene (=laktosefreie) Milchprodukte, wie Hart- oder Schnittkäse (z.B. Emmentaler, Parmesan oder Gouda), ebenso wie Joghurt, zu sich nehmen. Im Handel sind auch laktosefreie Milchprodukte erhältlich.
Neben der Lactose (Milchzucker) können auch andere Inhaltsstoffe von Milchprodukten unverträglich sein (z.B. Milcheiweiß-Allergie).
Alternative Sojamilch
Hier bieten sich als alternative Kalziumquellen Sojamilchprodukte an. Achten Sie hier unbedingt auf den Hinweis: +Kalzium, da nur diese Produkte über eine ausreichende Kalziummenge (ca. 120 mg pro 100 g) verfügen.
Sojamilch ohne Kalziumzusatz enthält pro 100 g nur 3 mg Kalzium. Sojamehl und Sojabohnen sind zwar kalziumreich, aber durch den hohen Phosphoranteil kann dieses Kalzium vom Körper nicht aufgenommen werden.
Sollten Sie wenig oder gar keine Milchprodukte zu sich nehmen achten Sie auf Ihre Lebensmittelauswahl: kalziumreiche Gemüsearten, Hasel- oder Paranüsse und Mineralwässer stehen hier an erster Stelle.
Menschen, die keine oder wenig Milchprodukte essen, sind besonders Osteoporose gefährdet. Achten Sie unbedingt darauf, auf alternative Kalziumquellen zurückzugreifen. Außerdem sollten Sie Kalzium/Vitamin D-Präparate zu sich nehmen – und das täglich!
Vitamin D
Vitamin D Informationen
Wozu Vitamin D
Um Kalzium aus dem Darm aufnehmen und in die Knochen einbauen zu können, braucht unser Körper Vitamin D.
Vitamin D ist deshalb von zentraler Bedeutung für gesunde Knochen und ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Osteoporosebehandlung.
Vitamin D – Mangel
Wird bei einem Menschen ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, kann Vitamin D in Tropfenform oder als Kombinationspräparat mit Kalzium (Kau- oder Brausetabletten) eingenommen werden.
Für Osteoporosepatientinnen und -patienten ist in jedem Fall die Einnahme der empfohlenen Dosis von Vitamin D angezeigt. Empfohlen werden hier 800 Internationale Einheiten täglich. Diese Empfehlung gilt auch für ältere Personen, da die Fähigkeit, Vitamin D über die Haut zu produzieren mit dem Alter abnimmt.
Vitamin D aus der Sonne
Der Körper kann Vitamin D unter dem Einfluss von Sonnenlicht selbst bilden.
In der Haut entstehen unter dem Einfluss des Sonnenlichtes (UVB-Strahlen) Vorstufen von Vitamin D, welche in der Leber und danach in der Niere zum aktiven Vitamin D umgewandelt werden. Das wiederum unterstützt die Kalziumaufnahme aus dem Darm.
Im Winter ist dies in den nördlichen Breitengraden wegen der flachen Sonneneinstrahlung aber nicht ausreichend. Daher kann es im Winter in unserem Organismus zu einem Absinken des Vitamin-D-Spiegels kommen.
Außerdem verbringen wir im Winter weniger Zeit unter freiem Himmel und wenn wir das tun, sind wir dick vermummelt. So hat die Sonne wenig Angriffsfläche auf unsere Haut.
Auch ältere Menschen weisen häufig einen Vitamin-D-Mangel auf, da im Alter die Fähigkeit der Haut abnimmt, körpereigenes Vitamin D zu produzieren. Bei Seniorinnen und Senioren wird daher für den Erhalt der Knochenmasse die zusätzliche Einnahme von Calcium- und Vitamin-D-Präparaten empfohlen.
Wieviel Sonne ist gesund?
Hohe Sonnenschutzfilter behindern die Bildung von Vitamin D
Damit der Körper ausreichend Vitamin D produzieren kann, bedarf es einer Sonnenlichtseinstrahlung von Gesicht, Händen und Unterarmen von mindestens 20 Minuten dreimal wöchentlich ohne Anwendung eines Sonnenschutzes.
Man geht davon aus, dass ab einem Sonnenschutzfaktor 8 kein Vitamin D mehr gebildet werden kann. Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Tagescreme auftragen.
Achtung: Ein Solariumsbesuch ersetzt nicht die natürliche Sonnenseinstrahlung!
Vitamin D aus der Nahrung
Einen Teil des Vitamin D Bedarfs, ungefähr 20%, können wir über unsere Ernährung decken.
Reich an Vitamin D sind fette Meeresfische wie Lachs, Makrelen, Sardinen, Hering, Aal sowie Fischöl (Lebertran).
Geringere Mengen an Vitamin D sind in Eigelb, Pilzen und Leber enthalten.
Tipp: Essen Sie zwei Mal pro Woche Fisch statt Fleisch.
Anderes
Spurenelemente
Unser Körper benötigt um gesund zu bleiben auch Mineralstoffe und Spurenelemente:
Vitamin K:
ist für die Produktion und das Funktionieren einer Substanz notwendig, die Osteocalcin genannt wird. Diese ist das am zweithäufigste vorhandene Eiweiß im Knochen. Es kommt in grünem Blattgemüse, Spinat, Kraut und Grünkohl, Leber, einigen fermentierten Käsesorten und getrockneten Früchten vor.
Magnesium:
ist für viele Körperfunktionen absolut unverzichtbar. Einer seiner wichtigsten Aufgabe ist es, damit Calcium richtig aufgenommen und genutzt werden kann. Nahrungsmittelquellen: grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, unverarbeitetes Getreide, Fisch, getrocknete Früchte,….
Zink:
spielt unter Anderem eine Rolle bei der Regulierung des Knochenumbaus. Kommt unter Anderem vor in: magerem roten Fleisch, Geflügel, Vollkornmüsli, Hülsenfrüchten, getrockneten Früchten,….
Carotinoide:
senken laut Studien das Frakturrisäiko. Nahrungsmittel welche Carotinoide enthalten: grünes Blattgemüse, Karotten, rote Paprikaschoten,….
ACHTEN SIE AUF VIELFALT!
Proteine
Für die Knochengesundheit ist auch eine ausreichende Eiweißzufuhr durch die Nahrung wesentlich. Proteine sind sowohl für den Aufbau der Knochenmasse in der Kindheit und Jugend, als auch für die Erhaltung der Knochenmasse im Alter wichtig.
Eine niedrigere Proteinzufuhr wird mit einem Verlust an Knochendichte an der Hüfte und an der Wirbelsäule in Verbindung gebracht.
Erwachsene sollten täglich 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht zu sich nehmen. Dabei sollten Sie gut darauf achten, dass Sie auch Protein aus pflanzlichen Quellen aufnehmen.
Wichtige Proteinquellen sind:
- Pseudogetreide
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- Milchprodukte
- Fisch
- Fleisch
Knochenstärkende Tipps
- Konsumieren Sie unterschiedliches grünes Gemüse und diverse Milchprodukte (Kuh, Ziege oder Schaf sind hier gleichermaßen geeignet). Sie sind reich an Kalzium.
- Sollten Sie auf Milch verzichten wollen oder müssen steigen Sie auf pflanzliche Alternativprodukte aus Soja, Mandel oder Haselnuss ect. um. Beachten Sie hier aber, ob diese auch tatsächlich genügend Kalzium enthalten.
- Bauen Sie regelmäßig „Pseudogetreide“ wie Quinoa, Buchweizen oder Amaranth in Ihren Speiseplan ein.
- Joghurt zum Frühstück oder als Snack zwischendurch ist ebenfalls als Kalziumlieferant gut geeignet. Achten Sie bei pflanzlichen Alternativprodukten darauf, dass Kalzium zugesetzt wurde.
- Reichern Sie Ihre Mahlzeiten mit Vollkorn oder Samen, wie z.B. Chia oder Sonnenblumenkerne, an.
- Essen Sie zwischendurch Mandeln, Nüsse und getrocknete Früchte.
- Trinken Sie kalziumreiches und natriumarmes Mineralwasser.
- Wählen Sie Gemüsesorten, die besonders kalziumreich sind (wie beispielsweise Kresse, Brokkoli, Okra,…).
- Reichern Sie Ihre Mahlzeiten mit Kichererbsen, Linsen und weißen Bohnen an.
- Beachten Sie die „80/20-Regel“ für Ihre Ernährung: 80 % pflanzliche und nur 20 % tierische Produkte.
Und vergessen Sie nicht auf das Wichtigste: Ihr Essen zu GENIESSEN!
BEWEGUNG
Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige Bewegung gehört zu einem gesunden Lebensstil dazu.
Aber gerade bei Osteoporose und zu deren Vorbeugung spielt regelmäßige Bewegung eine besonders wichtige Rolle, um den Muskelabbau - und damit auch den Verringerung der Knochendichte durch Knochenabbau - zu vermeiden.
Neben dem Aufbau von Knochenmasse stärken Sie Ihre Muskeln und fördern Ihre Beweglichkeit. Beweglichkeit und Balance sind wichtige Kriterien zur Vermeidung von Stürzen.
Zusätzlich hilft regelmäßige Bewegung bei der Gewichtskontrolle bzw. beim Abnehmen, kann unterstützend und positiv wirken bei Schlaf- sowie Verdauungsstörungen.
Für Körper und Geist
Sport tut aber nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Psyche. Regelmäßige Bewegung fördert die Ausschüttung von verschiedenen Hormonen, die unseren Körper und unsere Stimmung positiv beeinflussen.
Bewegung und Beweglichkeit erhöht also unsere Lebensqualität und macht unseren Alltag leichter.
Durch regelmäßiges körperliches Training wird der Körper gestärkt und die Knochenmasse nimmt zu. Wir werden leistungsfähiger, ausgeglichener und auch belastbarer.
Wichtig ist es, dass Ihnen der Sport, den Sie sich aussuchen, Spass macht und dass sich die Trainingseinheiten leicht in Ihren Alltag integrieren lassen.
- Stärkt Herz- und Kreislaufsystem
- Kräftigt Muskulatur
- Gesteigerte Ausdauer
- Größere Beweglichkeit
- Besseres Gleichgewichtsgefühl (Sturzprävention)
- Bessere Koordination (Sturzprävention)
- Mehr Energie
- Gesundes Körpergewicht
- Weniger Schmerzen
- Guter Schlaf
- Hilft gegen Stress und Angst
- Verbesserte Körperfunktionen
Die allgemeinen Empfehlungen sind:
- Kräftigungs- und Koordinationsübungen 2-3 mal pro Woche für ca. 30 Minuten
- Ausdauertraining 3-5 mal pro Woche für mindestens 20 Minuten durchgehend
- Alltagsbewegung täglich für mindestens 30 Minuten, davon 10 Minuten durchgehend
Besonders wirksam für starke Knochen sind Bewegungen, die einen Zug auf die Muskeln ausüben. Damit wird auch der Knochen aktiviert und baut vermehrt Knochenmasse auf.
Durch ein kontrolliertes Muskelaufbau-Training werden nicht nur die Muskeln gestärkt und wachsen sondern es können gefährdete Knochenbereiche ganz gezielt (wieder) aufgebaut und gestärkt werden.
Mit einem korrekt durchgeführten Training bremsen Sie die natürlichen Abbauvorgänge Ihres Körpers, bleiben länger mobil und beugen so Osteoporose vor!
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Bewegter Alltag
Hilfreich ist es aber schon, wenn wir es schaffen, unseren Alltag ein kleines bisschen bewegter zu machen.
Aktivitäten wie strammes Gehen, Treppensteigen, Wandern und Tanzen, die einen Schwerkrafteinfluss auf die Wirbelsäule haben, stärken Muskeln und Knochen sowie das Gleichgewichtsgefühl und Flexibilität - steigern die Merkfähigkeit und obendrein machen sie Spaß.
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Wer rastet, der rostet!
Dass regelmäßige Bewegung den Alterungsprozess verlangsamt und Sie sowohl körperlich als auch geistig jung erhält, könnte eine weitere Motivation für Sie sein.
Wer nicht trainiert, verliert 5 bis 10% der Muskel- und damit auch der Knochenmasse pro Jahr!
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Und so können Sie ganz leicht Bewegung in Ihren Alltag "schummeln":
- Treppensteigen anstatt mit dem Aufzug zu fahren
- Gartenarbeit
- Zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren und das Auto stehen lassen
- Tanzen anstatt vor dem Fernseher zu sitzen
- Zwischendurch Armbeugen und -strecken mit Wasserflaschen
- eine oder zwei Stationen später in den Bus, die Straßenbahn oder die U-Bahn einsteigen
- Beim Zähneputzen abwechselnd auf einem Bein stehen
Damit die Freude an der Bewegung nicht gleich durch Muskelkater oder gar Verletzungen getrübt wird haben wir hier ein paar hilfreiche Tipps für den Start in ein bewegtes Leben:
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Beginnen Sie Ihr Training moderat
Bedenken sie, dass Ihr Körper erst langsam in Schwung kommen muss. Steigern Sie Ihr Trainingspensum nach und nach. Langsam ist hier die Devise. Sehen Sie Ihr Training als "Marathon" und nicht als "Sprint".
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Stecken Sie sich realistische Ziele
Zwei bis drei Trainingseinheiten zu jeweils 40 Minuten pro Woche sind für den Anfang ein gutes Ziel, das sich auch erreichen lässt. Und Sie gehen so auf Nummer sicher, dass Sie Ihrem Körper genügend Erholungsphasen gönnen.
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Vorher Aufwärmen - nachher Dehnen
Denken Sie daran, dass auch Ihre Muskeln eine Aufwärmphase brauchen. Mit ein paar kleinen Übungen oder auch einer kleinen Aufwärmrunde am Stand aktivieren Sie die Muskeln und bereiten sie auf das Training vor.
Nach dem Training sollten Sie die beanspruchten Muskeln mit sanften Dehnübungen verwöhnen. Sie beugen dadurch auch den gefürchteten Muskelkater vor
und unterstützen gleichzeitig die Muskulatur in der Erholungsphase.
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Richtige Kleidung
Achten Sie darauf, dass Sie richtig angezogen sind. Hier geht es nicht so sehr darum, welche Farbe diese Saison in ist, sondern dass Sie der Witterung angepasst sind. Mehrere Schichten zum An- und Ausziehen bei Bedarf haben sich hier bewährt. So vermindern Sie auch das Risiko sich zu erkälten.
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PECH-Regel
Sollten Sie sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch eine Verletzung wie eine Prellung, Stauchung, ect. zuziehen halten Sie sich an die PECH-Regel: Pausieren, mit Eis kühlen, Compression mit einem Druckverband und Hochlagern.
"Sich bewegen bringt Segen" - das sagt schon ein altes Sprichwort.
Investieren Sie zumindest diese 9 Minuten Bewegung pro Tag in Ihre Gesundheit.
Diese Übungen sollen Ihnen den Einstieg in ein regelmäßiges Bewegungsprogramm ein wenig erleichtern. führen Sie die Übungen langsam und achtsam aus und sollten Sie sich unsicher fühlen, nehmen Sie einen Sessel zum Festhalten.
Viel Spaß wünschen wir Ihnen mit Ihren 3 x 3 Minuten für Ihren Körper!
STURZ-PRÄVENTION
Mehr als 30%
der über 65-Jährigen stürzen jährlich. Das sind im Jahr 17 Millionen Sturzopfer in Europa.
Bei Frauen
ist das Sturzrisiko um bis zu 50% höher als bei Männern. Die Zahl der Stürze nimmt mit dem Alter überdurchschnittlich zu.
Über 16.000
ÖsterreicherInnen erleiden jedes Jahr einen Schenkelhalsbruch infolge eines harmlosen Ausrutschers.
Um Stürze bestmöglich zu verhindern, ist es besonders wichtig auf folgende Risikofaktoren zu achten:
Risikofaktoren für Stürze
- Stürze in der Vergangenheit
- Übergewicht
- beeinträchtigtes Sehen
- nicht optimal angepasste Brillen
- verminderte körperliche Aktivität und Fitness
- verminderte Gehgeschwindigkeit
- Gangstörungen
- Fußfehlbildungen
- ungeeignetes Schuhwerk
- chronische Krankheiten
- Herzrhythmusstörungen
- Morbus Parkinson
- Durchblutungsstörungen
- niedriger Blutdruck
- Alkoholkonsum
- Einnahme von bestimmten, die Aufmerksamkeit beeinträchtigenden Medikamenten
- Stolperfallen im Haushalt
Osteoporose rund um die Welt: Afrika Mit Afrika sind wir nun am Ende unserer „Osteoporose rund um die Welt“-Reihe angelangt.
Welt-Osteoporose-Tag 2020: „Das ist Osteoporose“ Der 20. Oktober ist Welt-Osteoporose-Tag. An diesem Tag wird weltweit die Wichtigkeit von Prävention, Diagnose
Osteoporose rund um die Welt: Asien Osteoporose ist heute ein weltweites Problem und auch in Asien ist die Tendenz stark
Osteoporose-Prävention Unser Skelett wird bereits vor unserer Geburt geformt, stützt unseren Körper ein Leben lang und bleibt auch danach noch
Osteoporose rund um die Welt: Australien Nachdem wir uns bereits mit Europa, Nordamerika und Südamerika beschäftigt haben, setzen wir unseren
Keine Chance für Corona! Osteoporose und Corona: Was ist der aktuelle Wissensstand und worauf sollten Osteoporose-PatientInnen besonders achten? Während Covid-19
Osteoporose rund um die Welt: Südamerika Nachdem wir bereits einen Blick auf Europa und Nordamerika geworfen haben, ist nun Südamerika
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.11.2020